Die optimale Tagespflege
Wirst du auch von der Vielfalt überwältigt, wenn du eine Tagescreme speziell für deine Haut kaufen willst? Das ist keine Überraschung, denn in der Drogerie gibt es Dutzende von Produkten und in hochwertigen Kosmetik- und Kaufhäusern noch Hunderte mehr - Cremes, Lotionen, Salben, manche mit Sonnenschutz, andere mit Peelingeffekt oder Verjüngungseigenschaften. Die Auswahl reicht von der einfachen Vaseline für knapp einen Euro bis zu mehreren Hundert Euro teuren Feuchtigkeitscremes für Designer-Haut. Und bei all den Optionen dazwischen kann dir ziemlich schwindlig werden.
Die Wahl der richtigen Feuchtigkeitscreme mag verwirrend erscheinen, ist aber eigentlich ganz einfach, wenn du unsere Ratschläge befolgst.
So funktioniert eine Tagescreme
Reinigungsmittel und Feuchtigkeitscremes sind die wichtigsten Kosmetikprodukte, um deine Haut zu pflegen. Eine Tagescreme wirkt, indem sie Feuchtigkeit in den äußeren Hautschichten einschließt und Feuchtigkeit aus den inneren Hautschichten in die äußere zieht. Im Gegensatz zu einer Nachtcreme geht es bei deiner Tagespflege nicht darum, möglichst tiefgreifend und effektiv deine Haut zu regenerieren.
Dies geschieht sowieso in viel höherem Maße nachts, wenn du schläfst. Tagsüber geht es eher darum, deine Haut vor Wind, Wetter und Kälte zu schützen. Außerdem sollte die optimale Creme perfekt dein Make-up vorbereiten und es haltbarer machen. Pflegende Eigenschaften und/oder ein toller Glow sind das Tüpfelchen auf dem I. Schwer ist es nur, genau diese eine Tagespflege zu finden, die alles zu bieten hat.
Gute und schlechte Inhaltsstoffe
Die wichtigsten Inhaltsstoffe, die die Feuchtigkeit in der Haut einschließen und gerade so vor Umwelteinflüssen schützen, sind Petrolatum (auch bekannt als Vaseline), Mineralöl, Lanolin und Dimethicon. Glycerin, Propylenglykol, Proteine, Harnstoff und Vitamine helfen, Wasser in die äußere Schicht der Haut zu ziehen. Nun sind einige dieser Inhaltsstoffe aber genau die, die du keinesfalls auf deine Haut schmieren willst. Mineralöl ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für dich. Die Langzeitauswirkungen von Mineralöl, Parabenen, Silikonen und bestimmten Fetten können unter Umständen schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Und gerade wenn es um unsere Haut geht, bemerken wir erst, wenn es zu spät ist, dass wir sie falsch behandelt haben.
Die richtige Creme – nach Jahreszeit
Im Winter
Viel Petrolatum ist besonders im Winter in einer Tagescreme wertvoll. Es schützt mit seiner Fettschicht nämlich deine Haut vor der Kälte. So können Minustemperaturen nicht die Feuchtigkeit in den Zellen der Epidermis gefrieren lassen. Vielleicht erinnerst du dich an das Thema in der Physik - Wasser ändert seinen Aggregatzustand und dehnt sich aus, wenn es gefriert. Das bedeutet, dass die Zellwände deiner obersten Hautschicht überdehnt oder gar zerstört werden, wenn du dich bei zu kaltem Wetter nicht schützt.
Nach einem harten Winter sieht man kaum einen Unterschied - mit den Jahren jedoch, und gerade wenn die Regenerationsfähigkeit der Haut nachlässt, kann bei falscher Tagespflege im Winter die Haut lose und pergamentartig aussehen. Eine etwas fettigere Creme für kalte Wintertage ist also empfehlenswert. Worauf du jedoch achten musst, ist, dass das Produkt deiner Wahl keinen speckigen Film auf deiner Haut hinterlässt. Gerade Make-up verschmiert leicht auf so einer Basis und auf Fotos entstehen oft unschöne weiße Lichtreflexionen auf der Haut.
Im Sommer
Das Wort „Lichtschutzfaktor“ fällt besonders in der Sommerzeit über Werbeflächen und durch Anzeigen auf. Natürlich ist es wichtig, die Haut vor der Sonneneinstrahlung zu schützen. UV-A und UV-B-Strahlen dringen in die Haut ein und setzen dort in den Zellen gebundene freie Radikale frei. Diese Stoffe zerstören Stück für Stück den in jeder Zelle enthaltenen DNS-Strang, der die nötigen Informationen für die Zellteilung bereithält.
Je kürzer dieser Strang ist, desto langsamer, ergo seltener, teilt sich die Zelle. Die Folge ist eine alternde Haut, da die Zellen nicht mehr schnell genug die alten und abgestorbenen ersetzen. Wer also möglichst lange jugendliche Haut besitzen möchte, sollte sich unbedingt eincremen und nicht zu viel in der Sonne baden. So viel zur Theorie. Eine Tagespflege mit LSF scheint demnach indiskutabel. Aber ist sie das wirklich?
Tagespflege mit LSF – das gilt es zu beachten
Zusammensetzung
Wenn eine Creme mit Lichtschutzfaktor so unglaublich wichtig ist, warum gibt es dann nicht nur noch Tagescremes, die einen Sonnenschutz beinhalten? Die Antworten sind vielerlei Natur. Einerseits ist es für die Kosmetikindustrie gar nicht so einfach, einen LSF in die Creme einzuschleusen, ohne deren Konsistenz radikal zu verändern. Für eine Creme mit LSF 30 müssen mindestens 20 % des Produkts mit Sonnenschutz angereichert werden. Platz, der für andere Wirkstoffe dann nicht mehr vorhanden ist.
Nachhaltigkeit
Hast du fettige Haut und leidest unter Pickeln? Dann solltest du zu einer Tagespflege greifen, die mit einem synthetischen Sonnenschutz wirkt. Diese sind meist weniger ölig und lassen so deiner Haut Luft zum Atmen. Nachhaltig sind diese jedoch keineswegs. Besonders immer mehr Urlaubsregionen verbieten einen synthetischen oder chemischen Sonnenschutz, da diese vom Wasser abgewaschen werden und sich im Meer auf Korallen und Riffen ablagern.
Was gut für dich ist, ist nicht unbedingt gut für die Umwelt. Denn weder gehören diese chemischen Stoffe ins Meer, noch sind sie dort unschädlich. Denn auch dort tun sie, was sie tun sollen – und blocken die Sonneneinstrahlung. So können Pflanzen aber keine Fotosynthese betreiben – und sterben ab. Tote Riffe, weniger Fische und eine sterbende Umwelt sind die Folge.
Greife stattdessen lieber zu mineralischem oder mechanischem Sonnenschutz. Hier legen sich kleine Partikelchen auf deine Haut, die die schädlichen Strahlen reflektieren. Eine Tagespflege mit LSF in der Naturkosmetik ist die beste Wahl. Hier sind außerdem Verpackungen recycelt und nur natürliche Inhaltsstoffe verwendet worden.
Die richtige Tagespflege für dich – deinem Hauttyp entsprechend
- Fettige oder zu Akne neigende Haut: Leichte Cremes sind besser für fettige Haut geeignet. Feuchtigkeitscremes mit Alphahydroxysäuren helfen dabei, überschüssiges Öl zu lösen, die Poren zu peelen und abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Dadurch können die Feuchtigkeitscremes eine Anti-Aging-Wirkung haben. Menschen mit zu Akne neigender Haut sollten jedoch eine Tagespflege mit zu vielen verschiedenen Säuren vermeiden, da sie die Haut noch mehr reizen können.
- Empfindliche Haut: Achte auf eine hypoallergene, parfümfreie Feuchtigkeitscreme, die nur wenige Inhaltsstoffe enthält, und ziehe natürliche Produkte in Betracht, wenn sie deinen Bedürfnissen entsprechen.
- Juckende oder trockene Haut: Trockene Haut braucht eine dickere Feuchtigkeitscreme, wie z. B. eine Salbe, die als Schutzbarriere dient. Produkte, die Hyaluronsäure, Glycerin, Proteine, Lanolin enthalten, helfen, deine Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und diese einzuschließen. Ebenso darf Aloe Vera gerne in deiner optimalen Tagespflege enthalten sein.
- Normale Haut: Menschen mit normaler Haut sollten nach Cremes Ausschau halten, die mehr Feuchtigkeit spenden als Lotionen, aber nicht so dickflüssig sind wie Salben.
Und was ist mit einer getönten Tagescreme?
Zu guter Letzt wollen wir dir noch die pigmentierte Tagespflege vorstellen. Sie bildet superleichtes Make-up und hauchfeine Pflege in einem. Sie hat den Vorteil, dass sich die Zeit, die du morgens im Bad brauchst, minimiert. Zu viele verschiedene Produkte? Darauf kannst du mit einer getönten Tagescreme verzichten. Außerdem besitzen viele von ihnen einen LSF. Allerdings ist der Make-up-Effekt nur gering. Wenn du mehr überdecken willst, solltest du zu einem anderen Produkt greifen.
Du hast also die Qual der Wahl. Viele verschiedene Produkttypen stehen dir zur Auswahl. Welche Art von Tagespflege passt sich am besten deinen Bedürfnissen an?